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Selbstvermarktung - purer Narzissmus oder modernes Marketing?


An einem schönen Sonntag-Morgen gönnte ich mir mit einer Freundin einen Capuccino und ein gutes Gespräch. Auch sie ist eine sehr versierte Groupfitness-Instruktorin und eine Frau, die mich immer wieder fasziniert und inspiriert.


Wir unterhielten uns darüber, wie vor allem die jüngere Generation (Influencerinnen in ihren 20ern & 30ern) sich selber vermarkten und sehr viel von ihrem Privat- und Berufsleben in den Social Media Kanälen preisgeben. Da reiht sich Story an Story, über was gefrühstückt wurde, welches Outfit heute getragen wird und was man den gesamten Tag über so macht. Dazwischen werden gezielt und ohne Druck Angebote/Dienstleistungen gepostet. Selfie- und Videoposts mit den richtigen Filtern (die ebenfalls verkauft werden) runden den Auftritt ab. Der Erfolg und die Followerzahlen sprechen für sich.


1. Reaktion: Das ist nichts für mich

Ich hielt mich in den letzten Jahren bewusst mit einer solchen "Me-Welle" zurück und postete nur ab und zu ein Selfie. Ich fand es deplatziert und stellte lieber meine Projekte und Bilder, die einen Bezug dazu hatten, online. Ich dachte immer, ich sei nicht perfekt genug, sei zu alt, zu narzisstisch und mache mich damit lächerlich. Insgeheim bewunderte ich aber die jungen Frauen. Ich bewunderte den Mut, sich zu zeigen und öffentlich seine Meinung zu äussern.


2. Reaktion: Ich ändere meine Meinung

Vor rund einem Jahr dachte ich mir: "Ich kann das auch! Ich habe auch etwas zu erzählen, dass mich erfüllt und stolz macht.". Ich nahm allen Mut zusammen und veröffentlichte immer mehr Videos und Selfies auf meinen Social Media Business-Kanälen. Ich zeigte mich so wie ich bin: Unperfekt perfekt. Es fühlte sich komisch an. So sichtbar und auch angreifbar zu werden.


Narzissmus oder modernes Marketing?

Definitiv ein gut funktionierendes Marketing-Tool mit dem Fachbegriff Personal Branding. Denn was den Käufer wirklich interessiert, ist der Mensch hinter dem Produkt/Dienstleistung. In einer von Technologie beherrschten Welt wächst die Sehnsucht nach dem Echten und Nahbaren. Anstatt eine auf dem Bildschirm leblose Dienstleistung zu promoten, setzt man die authentische Persönlichkeit eines echten Menschen in Szene.


All in?

Nein! Bevor man sich inszeniert, sollte man sich fragen, was man zeigen möchte und für welche Werte man einsteht. Der persönliche Weg beginnt mit der Selbsterkenntnis. Denn das Ziel von Personal Branding ist nicht die Perfektion, sondern die Glaubwürdigkeit. Für mich war es immer wichtig, dass es stilvoll und ehrlich daher kommt. Zudem sollte jeder einzelne Post zu einer meiner beiden FLOWMOVE-Claims "Bewegung in Beachtung" und "im Fluss des Lebens" passen. Denn nur mit diesem roten Faden macht es Sinn. Ich vergass also die Fakten und Zahlen und konzentrierte mich mehr auf den Kontakt von Mensch zu Mensch.


Echt, authentisch und nahbar

Meine Echtheit und Nahbarkeit sorgen für loyale und treue Kunden. Ich habe keine 5stellige Follower-Anzahl, doch meine "wenigen" Followers sind echt und haben das Herz am richtigen Fleck. Und das ist mir wichtig. Das sich Personen mit dem gleichen Mindset in der Gruppe begegnen und sich darin wohlfühlen. Das ist meine Unique Selling Proposition. Meine Kunden sind nicht Nummern. Sie alle sind Persönlichkeiten und ich lege Wert darauf, dass sie auch so behandelt werden: Einzigartig und individuell. Denn nur so kann eine beachtete Bewegung stattfinden (eine Wertschätzung an sich selber) und man kommt in den Flowzustand (im Fluss des Lebens sein).


Die Zukunft

Aus diesen Gründen werden auch weiterhin Fotos/Videos von mir und meinen Business-Projekten zu sehen sein. Und das hat weder etwas mit Show oder Narzissmus zu tun, sondern wird als bereicherndes Marketing-Instrument in die Gesamtstrategie eingeflochten. Für einen ehrlichen und authentischen Auftritt.



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